Und wie kommt man nach Irland? - Two wheels one life

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Und wie kommt man nach Irland?

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Einfach los fahren sollte man meinen. Doch ganz so leicht war es dann auch wieder nicht. Das Motorrad wurde in letzten Wochen einmal durchgecheckt und so wurden neue Bremsbeläge und ein neuer Vorderreifen spendiert. Doch als hätte ich auf der Polanientour nicht schon genug Spaß mit meinem Reifen gehabt steckte eine Woche vor der Tour eine Schraube in meinem gerade mal 50 km gefahrenen Reifen. Also wieder zu Hendrik in die Werkstatt und einen neuen Vorderreifen aufziehen lassen. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Am Freitagabend ging die Reise pünktlich nach dem Jugendfeuerwehrdienst los und ich verabschiedete mich von den Kids und meinen Freunden, welche extra noch zur Wache gekommen sind. Da es schon relativ spät war habe ich mir Nordholz als Ziel genommen und habe Jumbo und Vanne nach langer Zeit besucht und wir haben den Abend bei schönen Gesprächen, Bier und Wurst ausklingen lassen.  
Am nächsten Tag erkundete ich die Nordseeküste und fuhr ganz gemütlich am Deich entlang nach Emden mit einem Zwischenstopp am Pilsumer Leuchtturm. Otto habe ich nun nicht getroffen, aber er kann ja auch nicht überall sein.
Mit einer Minifähre setzte ich noch über die Ems und da die Zeit drängte fuhr ich auf dem direkten Weg nach Groningen in das „Rebel Hostel“ auf einem alten Zuckerfabrikgelände. Das Hostel war nicht so leicht zu finden doch nach einem kurzen Moment entdeckte ich die Holzverkleideten Container. Und was bricht selbst in den Niederlanden ganz schnell das Eis? Na klar ein gewohntes Norddeutsches „Moin“. So lernte ich Hanna und Anna kennen. Die Namen sind schon purer Zufall gewesen, aber Hanna kommt ursprünglich aus Elmshorn und studiert nun in Goslar. Die Welt ist ein Dorf.  
Anna kommt aus Wien und mach seit ca. 2 Jahren das erste mal Urlaub. Als selbständige Buchhändlerin ist Urlaub leider ein Fremdwort aber ihre Stammkunden und Freunde haben das anders gesehen.
Der Abend verging wie im Flug bei einem interessanten Mix aus warmen Kakao, Bier, Fritz Kola und unendlich langen Gesprächen über Gott und die Welt.
    
Das nächste Ziel war die Fähre von Rotterdam nach Hull am Abend. So blieb mir am Sonntag genug Zeit um den ganzen Norden der Niederlande entlang zu fahren. An der Küste entlang ging es über den Abschlussdeich nach Den Helder, wo ich eine kleine Mittagspause gemacht habe und bin dann an Amsterdam vorbei nach Delft gefahren. In Delft gönnte ich mir leckere Pulledpork Burger auf einem Bierfestival und konnte gut gestärkt gegen 19 Uhr die Fähre nach Hull befahren.  
Die Kabine war nicht sonderlich groß aber zum Schlafen und Duschen hat es gereicht. An Deck habe ich, wie sollte es auch anders sein, wieder zwei Deutsche kennengelernt. Franzi und Michael sind auch mit dem Motorrad auf dem Weg nach Irland, aber hatten es am nächsten Tag ein wenig eiliger und mussten ihre Fähre an der Westküste von Hollyhead nach Dublin bekommen. Wir verabschiedeten uns nach der Einreisekontrolle und so fuhren sie nach Links und ich nach Rechts in Richtung Scarborough. Die Stadt schien ein totaler Touristenmagnet zu sein. Die ganze Hafenpromenade gespickt mit Souvenirläden, Spielhallen, Restaurant und einem kleinen Freizeitpark. Von dort aus fuhr auch ich gen Westen in den Yorkshire Dales National Park.  
Es ging durch kleine Straßen durch die Bergketten zwischen Wiesen, Mauern und Schafen entlang. Hoch, Runter, Links, Runter, Rechts, Links, Hoch und so weiter. Es war wie auf einer Achterbahn in der eine Steigung oder ein Gefälle von ca. 25% keine seltene Angabe waren und man dabei noch die schöne Landschaft mit seinen viele kleine Dörfern bestaunen konnte wie z.B. das Dorf Hardraw, wo ich im Green Dragon Gespeist und Übernachtet habe.  

Mein nächstes Ziel war gesetzt und ich wollte am nächsten Tag auf jeden Fall bis nach Schottland kommen. Der direkte Weg wäre natürlich zu einfach gewesen und ich hätte auch noch den Honister Pass im Lake District National Park verpasst. Eine bildhübsche Landschaft, eine schmale Straße, freilaufende Schafe und ein Schieferbergwerk als perfekter Pausenplatz an der Passstraße.
Die Straßen durch den Nationalpark versuchten sich gegenseitig im Fahrspaß zu überbieten und führten mich letztendlich an die Englische Westküste und von dort bis nach New Galloway in Schottland.
Nach fast 350 km auf Englischen Nebenstraßen und über 1400 km auf der Uhr weiß man was man getan hat und ich bin froh gleich nur noch ins Bett zu fallen.

New Galloway, 17.07.18
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