Ab in die Großstadt - Two wheels one life

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Ab in die Großstadt

Reisen > Irland > Reise2018
Meine „Flucht“ aus Killarney hatte begonnen und führte mich durch Cork, über einen kleinen Pass und durch totales Flachland erst einmal nach Kilkenny. Es fühlte sich an als hätte ich genug von der Küste und ihrer Straßen mit Suchtfaktor. Ich wählte vermehrt größere Straßen und fuhr dadurch entspannter und mit gleichbleibender Geschwindigkeit. Die letzten Tage auf den schnellen und kurvenreichen Kilometern in Kerry hatten doch ein wenig ihre Spuren hinterlassen und ich entschloss mich in einem Hotel am Stadtrand zu übernachten. Das Hostelleben ist zwar perfekt um andere Reisende zu treffen und um ein Bett für schmales Geld zu bekommen, dafür muss man natürlich Abstriche beim Schlafkomfort machen. Häufig fehlten mir ca. 5 cm an Bettrahmenlänge und Nachts muss man auch damit rechnen das die letzten Feiernden nicht gerade leise in ihr Bett finden. Ich genoss noch den Abend im Sonnenschein und freute mich um so mehr auf mein Bett in dem ich mich mal wieder richtig ausstrecken konnte. Auch der Morgen begann entspannter im Frühstücksraum. Es war leise und zur Auswahl standen neben Toastbrot und Marmelade auch mal wieder Wurst, Käse, Spiegeleier, Speck, Obst und verschiedenen Säfte. Die Abreisezeit ist im Hotel meist auch noch um ein paar Stunden später, so dass ich am Morgen nicht zusehen musste vor 10 Uhr das Zimmer zu verlassen, geschweige denn noch die Bezüge abzuziehen. Ich brach auf in die Wicklow Mountains oder Dublin Mountains wie die städtischen Bewohner zu sagen pflegen. Auch am nächsten Tag suchte ich für eine kleine Runde die Berge auf und besuchte den Touri-Ort Glendalough. Dort wurden genauso wie in den umliegenden Bergen schon diverse Filme gedreht und ist ein Mekka für Bustouren. Ich suchte nun nicht nach diesen Orten sondern nutzte die Chance mal wieder abgehetzte Touristen zu beobachten. Ich ging ein Stück am See entlang und setzt mich auf eine Bank. Im Minutentakt liefen Rucksackreisende, Paare, Familien und Jugendliche im schnellen Schritt an mir vorbei. Abgehetzt, müde, genervt oder mit zerstrittenen Gesichtern bahnten sie sich ihren Weg zurück zum Bus, welcher sicherlich schon fast wieder auf der Straße war. Ich entgegen kaufte mit lieber am nächsten Kiosk ein Eis und war froh, so wie wenig andere Reisende an diesem Ort mein Tempo selbst bestimmen zu können.
Zurück im Mekka des Guinness und des Whiskys drehte ich auch hier für einen Tag meine eigne Besichtigungsrunde. Ich hatte zwar schon im November letzten Jahres einiges gesehen doch eine Tour auf dem Dach vom Croke Park Stadium in ca. 44m Höhe mit einem weiten Blick über Dublin sowie die Führung im Whiskymuseum mit anschließender Verkostung standen noch auf dem Plan. Zwei Attraktionen welche sich wirklich gelohnt haben. Mit einem leichten Geschmack des Whiskys auf der Zunge holte ich meine Kleidung in der Wäscherei ab, packte meine Sachen zusammen und bereitete mein Gepäck auf eine Pause im Gepäckraum des Hostels vor.
    
Mit einem leicht mulmigen Gefühl lasse ich nun Ohnezahn für 4 Nächte in Dublin zurück und hoffe das ich am Montag wie gewohnt durch Starten kann.

Dublin, 02.08.18


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