Meine Zeit wurde knapp und
ich musste langsam zusehen, dass ich den Weg zur Finca Laabs anpeile. Doch was
war das? Ich kam aus dem Hotel und musste feststellen, dass irgendjemand der
deutschen Rentnertruppe mein Motorrad angefasst hat. Es war nicht zu übersehen,
dass jemand auf meiner Plakette das Bundesland und den Kreis lesen wollte in
dem Ohnezahn gemeldet ist…alles andere war nämlich noch schmutzig.
Den nächsten Stopp hatte ich
für „Rabat“ gesetzt und fuhr auf dem schnellsten Weg, der Mautautobahn bis in
die Hauptstadt und konnte so eine Menge Kilometer hinter mir lassen. Ich machte
mal einen kleine Pause an der Küste und musste feststellen, dass ich einen Ort
entdeckt hatte an den sich junge Pärchen zurück gezogen haben um mal ein wenig
zu kuscheln und sich dabei nicht verstecken zu müssen. Auch ich kuschelte mich
ein wenig auf Ohnezahn, legte die Füße hoch und genoss die Sonne beim
Meeresrauschen bevor ich in meiner neuen Unterkunft mit anderen Motorradfahrern
eincheckte.
Da ich nicht wirklich ein
Freund davon bin den Abend auf dem Hotelzimmer zu verbringen erkundete ich
wieder eine wenig im Sonnenuntergang die Stadt. Ich schlenderte erst über die
Mole, am Strand und am Hafen entlang. Die einen nutzten noch die letzten Wellen
zum Surfen und ein paar ältere Herren nutzten die Zeit zum Angeln. Bevor ich
wieder in der Altstadt neue Entdeckungen machte begutachtete ich noch einmal
den Hafen, welcher nicht wirklich viel zu bieten hatte außer ein paar alten
Schiffen. Ich bog Richtung Innenstadt ab und in den letzten Gassen erblickte
ich zu meiner Begeisterung eine Spielhalle und ein Daddelcafè, welches mir mal
wieder aufzeigte, dass eine Altstadt nicht mit der Technik stehen bleibt. Ein
Anblick der im Zeitalter der Tablets und Smartphones immer weniger wird.
Am nächsten Morgen
frühstückte ich mit einem Engländer und zwei Iren, welche wie ich mit ihren
Motorrädern auf dem Heimweg waren. Nach ein paar netten Erzählungen fuhren wir
gemeinsam bis nach „Tanger“ wo ich die Fähre nach „Tarifa (Spanien)“ nehmen wollte
und Glück hatte, dass ich noch am selben Tag einen Platz bekommen habe. Ich
verabschiedete mich von meinen Mitfahrern, da sie eine Fähre nach „Malaga“ von
einem entfernteren Hafen gebucht hatten. Doch wie es der Zufall und meine
Weltoffenheit so wollten, erblickte ich noch ein Pärchen aus Österreich,
welches mit ihrem Geländewagen und Anhänger durch die Wüste gereist ist. Wir
tauschten unsere Erfahrungen und Erlebnisse aus und bevor uns Langeweile aufkommen
konnte fuhren wir schon am Grenzposten vor und legten unsere Dokumente zum
Ausstempeln vor. Danach ging es nach einer kurzen Röntgenkontrolle weiter auf
die Fähre, welche mich zurück auf spanischen Boden brachte und meine 7 Tage in
Marokko für beendet erklärte.
Nach einer Nacht vor „Algeciras“
mit Blick auf die „Straße von Gibraltar“ reiste ich natürlich nochmal kurz nach
„Gibraltar“ und nutzte die Chance noch einmal über einen beschrankten Flughafen
zu fahren, da die Umgehungsstraße noch nicht fertig ist. Ich drehte meine Runde
um den „Affenfelsen“ und steuerte auf wunderschönen Landstraßen an der Küste
meine nächste Unterkunft in „La Mamola“ an.
Da die Welt ja bekanntlich ein Dorf ist, leitet mich mein nächstes Ziel nach „Murcia“ um mich mit Caro zu treffen. Caro hatte ich zuvor auf meiner Irlandreise in Nordirland kennengelernt und schon dort berichtete sie mir von ihren weiteren Reiseplänen, welche sich super für ein Treffen im Irish Pub anboten. Wo den auch sonst! Nachdem ich ausgeschlafen hatte machte ich mich auf die letzten Kilometer bis nach „L´ametlla de Mar“ und durchquerte dabei das Hinterland auf wunderschönen und kurvigen Straßen, welche zum Abschluss noch einmal dafür sorgten, dass die Reifen auch rund und nicht eckig bleiben.
Nach 4231,5km und einer Menge neuen Eindrücke und Erfahrungen verbrachte ich die letzten Tage noch mit Bela, Jason, Kathi und Caro bei Kurt und Mutti bevor wir uns im Auto mit dem Anhänger wieder auf den Weg nach Hause machten. Es war ein wirklich schöner Urlaub und ich kann jedem nur ans Herz legen mal nach Marokko zu reisen. Es lohnt sich!