Nachdem ich am frühen
Morgen den Hafen von Liverpool erreicht hatte, ging es ein wenig müde
über Autobahnen, Landstraßen, Nebenstrecken und schöne abgelegene
Straßen immer weiter in Richtung Dover. In dem Moment als ich in
Liverpool das Schiff verlassen hatte wurde mir klar das mein Urlaub
nun vorbei ist – ich hatte ja Irland verlassen. Im Kopf spielten
sich immer wieder Filme, Bilder und Geschichten meiner Reise ab, so
dass ich immer weiter fuhr und England eigentlich nur so an mir
vorbei zog. Am nächsten Tag ging es direkt weiter mit der Fähre
nach Calais und an der französischen Grenze entlang durch
wunderschöne Nationalparks in denen ich den Regen in Richtung
Deutschland verfolgte, aber selber nicht einen Tropfen abbekam. Nach
diversen Verschnaufpausen erreichte ich am späten Abend noch
Luxemburg und durch Zufall eine alte Wasserkraftmühle, welche heute
als Museum und Hotel weiter lebt.
Am Mittwoch führte mich
mein Weg durch die Eifel zum Nürburgring an dem ich mir die Zeit
nahm und die Ausstellung besuchte, welche ihr Geld wirklich Wert war
wie ich fand. Zwei Stunden später startete ich meine Maschine und
musste feststellen, dass das Öl nach 5 Sekunden schon fast 140°C
erreicht hat – zum Glück nur eine defekte Anzeige. Mit einem
Zwischenstopp im Cafe Hubraum erreichte ich den Hof von Stefan um wie
verabredet meinen „Closed Road Racing“ Pulli und T-Shirt bei ihm
abzuholen. Das Wetter war wunderbar und immer noch erstaunlich warm.
Ein kühles Guinness hätte sicherlich fabelhaft geschmeckt doch ich
entschied mich am selben Abend dazu, nicht mehr bei Stefan zu
übernachten sondern nach einer zwei stündigen Schnack- und
Cola-Pause meine letzten Kilometer ab 21 Uhr in Angriff zu nehmen. In
anbrechender Dunkelheit ging es ab ca. Münster auf die Autobahn und
ich lies Ohnezahn mal richtig rennen – der arme Hinterreifen.
Völlig fertig und
verkrampft erreichte ich noch am selben Tag, um 23:38 Uhr und über
700 km meine Terrasse. Beim aufbocken hätte ich dann noch fast mein
Motorrad auf die Seite gelegt und so beschloss ich alles stehen und
liegen zu lassen, denn am Donnerstag war heißes Wetter angesagt,
welches auch der Grund für meine abendliche Entscheidung bei Stefan
war.
Die nächsten Tage wurden
erst einmal genutzt um das Motorrad wieder bereit zu machen, Wäsche
zu waschen, um alle Reiseutensilien zu verstauen, ein wenig die Sonne
zu genießen und, und, und.
Wie bei meiner letzten
Reise ist die Zeit wieder wie im Flug vergangen und selbst danach
habe ich erst 6 Wochen später die Zeit gefunden meinen
Abschlussbericht zu schreiben.
Ich habe in dieser Zeit
immer wieder gerne über die Reise und Erlebnisse geschwärmt, egal
ob im Stillen oder bei Unterhaltungen.
34 Tage, 6428 km,
unzählige schöne Begegnungen und megamäßige Erlebnisse haben nun
mal bleibenden Eindruck hinterlassen, so dass ich eine weitere Reise
nach Irland nicht ausschließen will. Doch jetzt befinde ich mich
erst mal in der Vorbereitung meiner nächsten Reise im November –
mal sehen was ich dann zu berichten habe.