Italien - 36 Grad - Two wheels one life

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Italien - 36 Grad

Reisen > Polanien

Nach der teuersten Pizza (20€) und einem überteuerten Hotel mit bestem Seeblick auch beim Frühstück fuhren wir wieder zeitig los. Über den Oberalp- und Albulapass ging es an St. Moritz vorbei bis nach Italien. Bevor wir zu unserem nächsten Ziel kamen war wieder eine Übernachtung in Forcola (Livigno) angesagt. Als sich der Nebel im Tal verzogen hatte ging es los. „Passo dello Stelvio“ der zweithöchste asphaltierte Alpenpass sollte bezwungen werden und man merkte immer mehr an den leicht bekleideten Roller- und Motorradfahrern, dass wir in Italien angekommen sind. In strahlendem Sonnenschein schlängelten wir uns an Felswänden, kleinen Tunneln und über 180° Serpentinen bergwärts zum Stilfserjoch.Oben angekommen eröffnete sich für uns eine Art Mekka für Motorradfahrer. Überall an der Straße stehen Motorräder zwischen den Bratwurstständen und Souvenirshops, jeder schaut den Berg hinunter und blickt auf die unzähligen Kehren, welche gelegentlich in den heraufziehenden Wolken verschwinden. Ein irrer Anblick. Straße, Mauer, Hang, Straße, Mauer, Hang und so weiter. Schnell wurde noch ein Aufkleber für das Motorrad gekauft und  dann ging es abwärts.
Gas geben, bremsen, Blickführung, links herum, Gas geben, Bremsen, Blickführung, rechts herum, Gas geben, überholen, hart bremsen, ohhh Fotograf, lächeln, Blickführung, links herum.
Fragt mich nicht wie oft es so ging aber solange keine Autofahrer die Straße blockieren war es einfach genial. Je weiter wir nach unten kamen, umso wärmer wurde es auch wieder und die Landschaft entwickelte sich zu Apfel- und Olivenplantagen. Südwärts führten unsere Wege noch am selben Tag bis nach Sàlo am Gardasee. Die Wärme und die Strecke von über 300km steckten uns in den Knochen als wir das „Lake Garda Hostel“ erreichten und so gab es für uns nur noch 3 wichtige Dinge für den Tag: 1. Baden im Gardasee (200m vom Hostel), 2. Essen und 3. Entspannen auf der Dachterrasse während ein Gewitter in den Gebirgsspitzen an uns vorbei zieht.
    
Am nächsten morgen sollte der Tag entspannt mit Frühstücken und baden im See weiter gehen. Doch irgendetwas ist immer und so rebellierte mein Magen. Frühstück ging, baden war super, die Toilette meine. Doch es musste weiter gehen nach Pisa... das Hotel war gebucht. In der schwül heißen Luft ging es aufs Motorrad. Zwischenstopp an der Tankstelle...und die Toilette meine. Also lieber doch eine etwas längere Pause auf der Tankstelle und ich fragte mich: „War es der Gin oder doch das Tonic Water? War es das Essen vom Abend mit dem dicken Käse? Bekommt mir das Gardasee-Wasser nicht gut?“ Keine Ahnung und der Bauch grummelt weiter. Vielleicht noch ein wenig Wasser und dann weiter. Kaum 15 km bei 130km/h auf der Autobahn unterwegs merke ich ein Kneifen in der Magengegend und schlagartige übelkeit.
Schei**, Warnblinker an, Bremsen, Airbagweste entkoppeln und auf dem Standstreifen anhalten. Bevor Maike ihr Handy zücken und ich die Schnalle von meinem Helm lösen konnte schob ich nur noch den Helm nach oben und kotzte den zuvor getrunkenen halben Liter Wasser neben meine Fazer.
So hing ich nun neben der Leitplanke und Maike holte aus unserer Reiseapotheke das Kamillekonzentrat ...was ein Genuss. Mein Magen gab zwar ein wenig Ruhe aber richtig wohl war mir noch nicht. Nächster halt war die nächste Tankstelle zur Zwangspause mit Kamillekonzentrat und einem Nickerchen im windigen Schatten unter dem Tankstellendach.
Während ich versuchte mich mit meinem Körper auf die nächsten 150 km nach Pisa zu einigen präsentierte Maike verlegen der chinesischen Reisegruppe unsere Motorräder. Nach über einer Stunde ging es ohne Zwischenfälle weiter nach Pisa in unser Hotel. Völlig fertig und entkräftet bei über 36°C angekommen, gab es nur noch ein leichtes Hotel-Picknick.  
Was wäre auch ein Tag ohne eine Überraschung egal ob positiv oder negativ.

Nach der etwas unangenehmen Anreise nach Pisa stand für den heutigen Tag der „Schiefe Turm“ auf dem Programm. Wieder eine typische Touriattraktion, ein völlig überlaufener Platz und alle versuchen den Turm zu stützen oder umzutreten. Naja und schief ist halt auch nur Ansichtssache. Kleine Runde durch die Menschenmassen und die Entscheidung baden zu gehen hatte höchste Priorität. Schnell weg an den Strand und ab in die Wellen. Das Meer hat halt doch eine viel größere Anziehungskraft. Doch auch unsere Motorräder wollten mal ein wenig gebadet werden und so haben sie nach über 4700 km mit einer kleinen SPA-Einheit verwöhnt.
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