Nach einer Nacht auf einem
Bett mit der Härte von Beton entschieden wir uns für ein stilechtes
Motorradfrühstück bei Kaufland und starteten gestärkt in Richtung
Budweis. Eigentlich war der Tag recht unspektakulär. Das Ziel stand
fest und unser Weg führte uns nach Prag wo wir auch prompt in der
absoluten Park- und Halteverbotszone für PKW und Motorräder
parkten. Aber der Weg war das Ziel und dieser sollte so kurz wie
möglich auf den Aussichtsturm "Petrin" sein. Hoch oben
über Prag erstrahlte Prag mit allen seinen Sehenswürdigkeiten vor
uns, aber schon auf dem Turm gingen uns diese ganzen "Normalo-Touris"
auf die Nerven. Also noch ein schnelles Eis und ohne Strafzettel
weiter nach Budweis. In Budweis angekommen ließen wir den Tag
gemütlich bei Budvar , Mojito und strahlendem Sonnenschein im Park
ausklingen.
Am Dienstagmorgen geweckt von LKW`s und Rettungswagen übernahm Maike die Tageszielplanung. Erster Stopp, Baumwipfelpfad am Stausee „Lipno“ kurz vor der Österreichischen Grenze. Es war schon ein wenig ungewohnt ohne Skier in einen Sessellift zu steigen, aber was sollte den schon passieren in dicker Motorradhose. Von dort aus ging es direkt über die Grenze und es bot sich ab der ersten Sekunde eine wundervolle Landschaft. Ob wir nun geflasht waren von den Straßen oder der Landschaft kann Maike bis jetzt immer noch nicht sagen, da die Eindrücke bei unserer Fahrt vorbei an Linz und entlang der Ybbs nach Lunz am See immer wieder aufgefrischt wurden. „Doch wo wollen wir nun Übernachten?“ Camping entfernt vom See und für eine Nacht viel bei der Entscheidung gleich hinten runter. Erstes Hotel: Belegt. Pension an der Straße: Kein Lebenszeichen. Mittlerweile läuft uns das Wasser die Beine herunter, kaum Wind, knallender Sonnenschein und noch kein Fuß in den See gestreckt. Also das Hotel an der Ecke: Belegt. Doch die gute Dame war sehr Hilfsbereit und telefonierte hier und da und Zack: „Oben am Bauernhof die haben ein Zimmer frei. Seestraße entlang und dann links Maisszinken hoch.“
Also wieder ab auf den
Bock am See vorbei und hoch zum Bio-Bauernhof „Moas“ von Familie
Buber. Links und rechts ach Quatsch, überall Berge und der Blick auf
den Lunzer See. Eine schöne Hütte mit schönen Zimmern und über
den Balkon wurde gleich der Kontakt zu den anderen Gästen
hergestellt.
Ausgeschlafen am Frühstücken auf der Terrasse hörte man nur die Glocken der Kühe und die spielenden Kinder. Aus dem Sonnenschein entwickelten sich schnell dunkle Wolken, welche uns mit Blitz und Donner ihre stärke spüren ließen. Also blieben wir lieber an der Hütte und setzten uns zusammen mit Miriam zu Jasper und Theo, zum Lego spielen. In jedem Erwachsenen steckt halt auch immer ein Kind. Als der Regen vorüber ging war für Jasper und Theo „Motorradfahren“ angesagt. Mit riesigen Kinderaugen und einer menge Phantasie ging es durch die Serpentinen. Aber auch Miriam liebäugelte mit diesem Erlebnis. Deutlicher ging es nicht. Also Gepäck runter, Motorradkleidung an und ab ging es 40 km aller „Jochen Schweizer“mit Miriam auf dem Sozius durch die anliegenden Bergstraßen. Ob sie bald auch über ein Motorrad plus Führerschein nachdenkt weiß ich nicht. Aber ihr strahlendes Gesicht wird sich den ganzen Tag nicht gelegt haben.
Das sind Ferien auf dem Bauernhof.
Wo wir am 9. August gelandet sind? Lasst euch überraschen.